Saturday, August 29, 2020

Moosburg: Bauarbeiter finden Dose mit Totenkopf in Tresor unter der Erde - Befürchtung wird wahr - Merkur.de

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Für Aufsehen sorgte jetzt ein Einsatz in der Moosburger Altstadt: Weil im Untergrund eines Hauses ein Giftstoff-Behälter gefunden wurde, rückten LKA-Spezialisten an.

  • Bei Kanalarbeiten im Moosburger Zentrum wurde ein Behälter entdeckt.
  • Darin befand sich offensichtlich ein hochgiftiger Gefahrstoff.
  • Experten des Landeskriminalamts kümmerten sich um den sicheren Abtransport.

Moosburg - Der Einsatz dauerte nur wenige Minuten, sorgte aber für großes Aufsehen: Weil bei Sanierungsarbeiten an einem Kanalschacht in der Herrnstraße, mitten in der Moosburger Altstadt, eine Dose mit augenscheinlich gefährlichem Inhalt zum Vorschein gekommen war, mussten am Donnerstagnachmittag Spezialisten des Landeskriminalamts anrücken.

Wie Hans-Jürgen Hintermeier, Vize-Chef der Moosburger Polizei berichtet, hatte die Angelegenheit bereits am Mittwoch ihren Lauf genommen: „Bei Sanierungsarbeiten wurde in dem Gebäude, das neben dem Kanal verläuft, eine Niesche im Mauerwerk entdeckt. Die Arbeiter vermuteten hinter der dortigen Abdeckung zunächst einen Entlüftungsschacht des Kanals - und brachen den Zugang auf.“ Zum Vorschein sei dann laut Hintermeier jedoch eine Art eingemauerter Tresor gekommen, in dem sich eine schwarze Blechdose befand. „Auf der Dose war ein Totenkopf-Symbol abgebildet - und die Aufschrift „Phosphor“.

Gefährlicher Fund in Moosburg: Polizei hat bereits Vermutung

Um die Büchse, die den Inhalt laut Polizei luftdicht umschloss, zu sichern und zu beseitigen, wurden dann am Donnerstagnachmittag das örtliche Entsorgungsunternehmen Heinz und die Technische Sondergruppe des Landeskriminalamts zu der Fundstelle beordert. Abgesichert von hiesigen Polizeibeamten und Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr wurde die Büchse in einem Spezialbehälter verpackt und dem Entsorgungsteam übergeben, das den Gefahrstoff zu einer Sondermüll-Verbrennungsanlage im Raum Pfaffenhofen transportierte.

Laut Ermittlungen der Experten vor Ort handelte es sich bei dem Inhalt um Weißen Phosphor. Dieser ist hochgiftig, in Kontakt mit Sauerstoff stellen austretende Gase eine große Gefahr dar. Die Polizei vermutet, dass die Dose bereits 50 bis 60 Jahre dort gelagert hatte. Dass es sich um Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg handle, wo Weißer Phosphor für Brandbomben genutzt wurde, ist laut Hans-Jürgen Hintermeier ausgeschlossen. „Momentan findet der Stoff Verwendung in der Industrie, etwa zum Herstellen von Phosphorsäure für Getränke.“ Zum Zeitpunkt der Einlagerung, so hat Hintermeier recherchiert, hatte man den Stoff auch bei der Schädlingsbekämpfung genutzt. „Damit wurden zum Beispiel Maulwürfe und Schermäuse vergast. Den Phosphor hat man dazu ins Erdreich eingebracht.“ Eine derartige Nutzung lege auch die Tatsache nahe, dass sich in dem betreffenden Gebäude früher eine Drogerie befunden hatte. „Wenn Weißer Phosphor von Sauerstoff abgeschlossen ist, kann eigentlich nichts passieren“, sagt Hintermeier. „Das wurde früher in minimalen Dosen im Chemieunterricht verwendet, um Experimente durchzuführen.“

Immer wieder spektakuläre und gefährliche Funde in Moosburg

Für Aufregung in Moosburg sorgten vor wenigen Jahren auch zwei Fälle, in denen beim sogenannten Magnetfischen im Stadtgebiet Kampfmittel aus dem Wasser gezogen wurden. Und erst im Januar dieses Jahres entdeckten Schüler in der Amper bei Moosburg eine Pistole - was ebenfalls einen Polizeieinsatz auslöste.




August 30, 2020 at 02:31AM
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