Monday, August 17, 2020

Coronavirus: Studentin erfindet selbstreinigende Maske - tagesschau.de

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Eine dänische Studentin hat eine selbstreinigende Corona-Maske erfunden. Noch gibt es einige Fragezeichen, doch schon bald könnten die Masken auf den Markt gehen.

Von Carsten Schmiester, ARD-Studio Stockholm

Sara Lee Krog studiert eigentlich Design in der kleinen dänischen Stadt Kolding knappe 100 Kilometer nördlich von Flensburg. Und eigentlich war sie dabei, an der Nahstelle zwischen Design und Hightech Wandverkleidungen zu entwickeln, deren spezieller Stoff Raumluft reinigen kann, zum Beispiel von den Dämpfen giftiger Lösungsmittel oder Autoabgasen.

Irgendwann ist sie bei Tests aber darauf gekommen, dass das Verfahren, die "fotokatalytische Selbstreinigung", auch Viren und Bakterien abtötet. Das war im Januar, als viele Dänen bei "Corona" noch an eine Biersorte dachten. Aber dann wurde klar, dass es sich um Corona-Viren handelt und die Welt es mit einer Pandemie zu tun hat. Ihr Professor brachte sie auf die Idee, nach einem ähnlichen Stoff zu suchen, aus dem man statt großer Wandpaneele Schutzmasken machen kann.

"Wir haben uns gefragt, ob das Prinzip, Viren zu deaktivieren, nicht auch in kleinem Maßstab geht, von der Wand zum Körper, zum Gesicht. Das ist ja super relevant gerade, und da gab es für uns keinen Zweifel. Das machen wir!"

Organische Stoffe wie Viren werden zerstört

Dieses Prinzip bleibt dabei gleich, noch einmal, weil es so schön ist: "Fotokatalytische Selbstreinigung durch Oxidation von Halbleitern". Ein Glück, dass Sara es nicht nur versteht, sondern es auch einigermaßen einfach erklären kann.

"Es funktioniert, indem wir Metalloxid in den Maskenstoff einbringen."

Diese Metalloxide werden dann aus kleinen UV-Lichtquellen in der Maske bestrahlt, und dadurch werden organische Stoffe wie eben Viren oder Bakterien zerstört. Immer wieder, weshalb die Masken den Riesenvorteil hätten, das sie ständig benutzt werden könnten.

Noch einige Probleme auszubügeln

Dahinter steht aber noch ein Fragezeichen. Denn die Prototypen haben als Stromquelle fürs UV-Licht eine kleine Batterie, die über Drähte mit den winzigen Lämpchen im Stoff verbunden ist. Auf den ersten Blick macht das die Masken ein bisschen unhandlich. Wohin mit der Batterie, wohin mit den Kabeln, damit sie möglichst wenig stören? Da gibt es für Sara, ihren Professor und ein kleines Expertenteam, das inzwischen mithilft, noch Einiges zu entwickeln, aber die 29-Jährige ist von ihrer Idee überzeugt: "In England", sagt sie, "da, wo Masken Pflicht sind, werden sie häufig weggeworfen und liegen dann überall herum. Das ist doch schade!"

Könnte allerdings passieren, dass ihre selbstreinigenden Masken zum Nichtwegwerfen erst in paar Monaten marktreif  wären und, optimistisch gedacht, vielleicht für diese Corona-Pandemie zu spät kämen. Aber selbst dann wäre Saras Idee eine tolle Sache, meinen Fachleute. Denn wenn diese Masken tatsächlich nicht nur schädliche Stoffe oder Pollen, sondern auch Bakterien und Viren unschädlich machen, dürfte es auch in Zukunft genug Anwender geben: Leute mit Atemwegserkrankungen etwa oder Allergien, und vielleicht ältere oder kranken Menschen bei der nächsten ganz normalen Grippewelle.

Sara denkt an sie alle, nicht nur an Leute aus den Corona-Risikogruppen, und nicht so sehr ans Geld, dass sich solchen Masken machen ließe. "Nein", sagt sie, "mir geht es um den menschlichen Faktor. Ich möchte gerne helfen."




August 18, 2020 at 07:09AM
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